Chronik

Über die ersten Jahrzehnte des „Liederkranz“ Merklingen ist nur wenig bekannt. Dies ist auf den Mangel an speziellem Schriftgut aus der Gründerzeit des Vereins zurückzuführen. Ein Versuch, das mystische Dunkel der Vereinsgeschichte aufzuhellen, wurde erstmals Anfang der Dreißiger Jahre im 20. Jh. gemacht. Der damalige Schriftführer Hans Fink schrieb die Erinnerungen des damals bereits 85-jährigen Gemeindepflegers nieder.


Nachforschungen im Jahr 2001 bezüglich des Gründungsjahres ergaben u. a. folgendes: Das Amts- und Anzeigenblatt für den Oberamtsbezirk und die Stadt Blaubeuren „Der Blau-Mann“ schreibt in seiner Ausgabe vom 17. Mai 1850 folgendes:

Kürzlich machte der Merklinger Liederkranz einen freundlichen Besuch bei der hießigen Liedertafel, welches letztere innig freute, und wobei abwechselnd gesungen wurde. Es ist umsomehr erfreulich, als durch derartige gesellige Verbindungen, das gellende Wirtshausgebrull nach und nach in Hintergrund gedrängt wird. Möchten die Merklinger diesen schonen Zweck noch weiter verfolgen, und auch an anderen Orten diese Gesinnungen angefacht werden.

1850

Als einziges Schriftmaterial aus der Gründerzeit sind drei handgeschriebene Liederbücher vorhanden. Diese Liederbücher sind mit den Jahreszahlen 1850, 1851 und 1852 versehen. Das erste Buch ist mit „Merklinger Sängergesellschaft“ gezeichnet, in den beiden anderen Dokumenten wird der Name „Liederkranz“ genannt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann deshalb das Jahr 1851 as Gründungsjahr des Vereins festgelegt werden.

1855

Unter Beteiligung der Vereine aus Deggingen und Blaubeuren hält der Liederkranz im „Ochsen-Saal“ sein erstes Sängerfest ab.

1875

Der Tod des Gründungsmitgliedes Bartholomäus Salzmann war ein schwerer Verlust für den Verein. Im selben Jahr übernahm Oberlehrer Jakob Baumann das Amt des Dirigenten. Der Liederkranz hatte damals etwa 20 Sänger.

1896

Unterlehrer Schaible übernahm in diesem Jahr das Amt des Dirigenten. Vorstand war zu dieser Zeit Georg Staudenmeier.

1907

Der Liederkranz Merklingen schließt sich der Sängervereinigung Blaubeurer Alb an.

1913

Am 15. Juni führte der Verein das 3. sogenannte „Albgäusängerfest“ durch.

1914

Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges erlöschte das Sängesleben in Merklingen.

1919

Nach dem Krieg fand am 2. Februar wieder eine Lichtmessfeier im „Lamm“ statt. Die Leitung hatten die Dirigenten Oberlehrer Baumann und Oberlehrer Köpf. Vorstand war Johannes Veiel.

1922

Georg Rothenbacher wurde zum Vorstand gewählt.

1926

Am 8. Dezember verstarb Dirigent Friedrich Baumann, welcher fast 30 Jahre die Singstunden und Auftritte geleitet hatte.

1927

Hauptlehrer Alfred Kober übernahm das Amt des Dirigenten.

1929

Der Verein führte mit viel Erfolg eine dreitägige Freilichtveranstaltung im Waldteil „Löhler“ durch. Zur Aufführung kam das Lustspiel „Der Postmichel von Esslingen“. Mit dem Erlös wurde später die Vereinsfahne angeschafft.

1930

Am 9. Februar wurde in einer ordentlichen Generalversammlung die 1. Vereinssatzung angenommen.

1931

Die Vereinsfahne wurde gekauft. Die Feier anlässlich des 80-jährigen Vereinsbestehens wurde mit der Fahnenweihe verbunden.

1933

Der Liederkranz Merklingen trat am 1. Oktober dem Schwäbischen Sängerbund bei.

1937

Vereinsvorstand Georg Rothenbacher legte sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde Peter Kast.

1938

Bei einer Vorstandsneuwahl wurde erneut G. Rothenbacher zum Vorstand gewählt.

1939

Mit Kriegsausbruch und Einzug des Dirigenten und 19 Sängern zur Wehrmacht mussten die Singstunden eingestellt werden.

1949

Erst in diesem Jahr wurde wieder eine geregelte Sängestätigkeit aufgenommen. Bei der Generalversammlung trat Vorstand Rothenbacher endgültig zurück. Sein Nachfolger wurde Ulrich Wiedemann. Dirigent Hauptlehrer A. Kober wurde versetzt. Sein Nachfolger wurde erneut ein Lehrer, nämlich David Unseld.

1950

Der Verein zählte 43 Sänger. Zum neuen Vorstand wurde erneut Peter Kast gewählt.

1951

An 10. Juni verzeichnet der Liederkranz einen weiteren Höhepunkt in seiner Vereinsgeschichte. Anlass war das 100-jährige Jubiläum des Vereines, Zu welchem man 14 Gastchöre begrüßen konnte.

1958

Als erster Verein im damaligen Landkreis Ulm erhielt der Liederkranz die „Karl-Zelter-Plakette“.

1961

In Verbindung mit der 1100-Jahr-Feier der Gemeinde Merklingen feierte der Liederkranz sein 110-jähriges Bestehen.

1968

Nach 18 Jahren als Vorstand trat Peter Kast von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger wurde Andreas Salzmann. Am 17. September gab der Verein seinem Ehrenvorstand G. Rothenbacher das letzte Geleit.

1969

Änderung der Vereinssatzung. Am 25. Oktober nahm der Verein Abschied von seinem Dirigenten David Unseld, welcher nach über 20-jähriger Chorleitertätigkeit zurücktrat. Sein Nachfolger wurde Hauptlehrer Rudolf Barth.

1970

Am 19. Juni wurde der Verein ins Vereinsregister beim Amtsgericht Ulm eingetragen.

1971

Auf Wunsch des Chorleiters wurde ein Frauenchor gegründet.

1974

Chorleiter Rudolf Barth gab aus beruflichen Gründen den Dirigentenstab weiter an seinen Nachfolger Rolf Bühler, der aus den eigenen Reihen des Vereins kam. (Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte kein Lehrer).

1975

Der Frauen- und Männerchor schloss sich offiziell zum gemischten Chor zusammen.

1976

Mit insgesamt 62 Sängerinnen und Sänger feierte und veranstaltete der Verein sein 125-jähriges Jubiläum. In Verbindung mit diesem Anlass konnte man zur 8. Bezirks-Chorfeier Nord im Sängergau Ulm 20 Gastchöre willkommen heißen.

1981

Der Liederkranz führte die 11. Bezirks-Chorfeier des Bezirks Nord im Sängergau Ulm im Saal der Gemeindehalle durch.

1983

Die Sängerjugend des Vereins führte mit Unterstützung der Vorstandschaft eine Sängerwerbeaktion durch.

1986

Nach 18-jähriger Tätigkeit legte Vorsitzender Andreas Salzmann sein Amt nieder und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zum Nachfolger wurde Hans-Jurgen Kohn gewählt.

1989

Der Liederkranz wirkte am offenen Liedersingen beim 38. Chorfest des Schwäbischen Sängerbundes in Ulm mit. Aus den Reihen der Sängerinnen und Sänger bildet sich ein sogenannter „Kleiner Chor“, der modernes und rhythmisches Liedgut singt.

1990

Mit der Aufnahme der Jugendordnung des Vereins in die Vereinssatzung wird diese überarbeitet und neu gefasst. Die Vereinsfahne wurde restauriert.

1991

Viertägige Feier anlässlich des 140-jährigen Vereinsgeburtstages. Verbunden mit diesem Anlass war die Ausrichtung der 19. Bezirks-Chorfeier Nord. Nach 17-jähriger Chorleiter-Tätigkeit gibt Rolf Bühler den Taktstock ab. Seine Nachfolgerin wird Frau Ans Sutmuller.

1992

Beim Ausflug nach Holland knöpft der Liederkranz freundschaftliche Bande mit dem gemischten Chor „Laetitia Afferden“.

1993

3-tägiger Gastbesuch durch den befreundeten Chor „Laetitia Afferden“ in Merklingen.

1994

Der Chor veranstalet sein 1. Weihnachtskonzert. Außer dem Liederkranz wirken noch die Kirchenmusik und der Kirchenchor Merklingen mit.

1995

Der Verein beteiligt sich zum 1. Mal beim Merklinger Adventsmarkt.

1996

Erstes Frühjahrskonzert in der Merklinger Gerneindehalle. Bei einer großen Werbeaktion konnte 1 Sängerin und 12 fordernde Mitglieder gewonnen werden. Ein 4-tägiger Vereinsausflug nach Afferden beinhaltete unter anderem die Mitgestaltung einer Messe und eines Liederabends.

1997

2. Weihnachtskonzert in der Kirche unter Mitwirkung der Kirchenmusik Merklingen.

1998

Für eine vereinseigene Advents- und Weihnachtslieder CD/MC werden in der Merklinger Kirche 27 Chorsätze aufgenommen. Auf den Tonträgern ist der Gem. Chor, der Kleine Chor Sowie der Frauenchor Liederkranz Merklingen zu hören.

1999

Der Verein kann auf 70 Jahre Laienspielgeschichte zurückblicken und feiert diesen Anlass in der Sport- und Mehrzweckhalle am 2. Oktober. Das 3. Weihnachtskonzert wird veranstaltet, as wirken außer dem Liederkranz mit 3 Chorformationen noch der Kirchenchor und die Kirchenmusik Merklingen mit.

2000

Erneuter 4-tägiger Besuch des Chores Lactitia. Aus gegebenem Anlaß findet unter anderem in der Gemeindehalle ein Liederabend statt, bei welchem 25 Jahre Gem. Chor und 10 Jahre Kleiner Chor mitgefeiert werden.

2001 – Der Liederkranz Merklingen im Zeichen seines 150. Geburtstags

  • 5./7./13. Januar Jahresfeier
  • 28. April Verleihung der Conradin-Kreuzer-Tafel in Trossingen
  • 19. Mai Festabend in der Mehrzweckhalle
  • 20. Mai Freundschaftssingen un 28. Bezirkschorfeier Nord
  • 10. Juni Festgottesdienst und Gedenkfeier am Ehrenmal
  • 15.-17. Juni Festzelt u.a. mit den „Averländer Mizikanten“ aus Holland
  • 1. Dezember Abschlusskonzert in der Kirche mit Kammerorchester

2002

  • Wir besuchen unseren befreundeten Chor in Afferden (NL)
  • Satzungsänderung
  • Weihnachtskonzert mit Kirchenchor und Kirchenmusik

2003

Bedingt durch einen Wohnsitzwechsel verläßt uns unsere Langjährige Chorleiterin Ans Sutmuller. Ihre Nachfolgerin wird Frau Ljuba Lang.

2004

  • Beginn AG Schule/Verein mit der Merklinger Grundschule
  • Adventskonzert mit Kirchenmusik

2005

Offizielle Vorstellung Schulchor und Namensgebung „Merklinger Notenhüpfer“.

2006

  • Gastbesuch Gemischter Chor „Laetitia Afferden“ mit Liederabend
  • Vereinsausflug Elsaß

2007

  • Beerdigung Ehrenvorsitzender Andreas Salzmann
  • Musikveranstalltung „Die Notenhüpfer laden ein“ (Kooperation Schule/Verein)
  • Adventskonzert mit Kirchenmusik und Schulchor

2008

Der Verein wirkt mit beim „Merklinger Musiktag“ mit: gem. Chor, Song Circle und „Merklinger Notenhüpfer“.

2009

  • Vereinsausflug zum Chorfest nach Heilbronn
  • Adventskonzert mit Kirchenmusik und Schulchor

2010

Rolf Bühler wird für sein vielseitiges Wirken im Verein und für 50 Jahre Mitgliedschafft geehrt.

2011

Der Verein im 160. Vereinsjahr …


Fortsetzung folgt